Künstlerische Statements zu semitransparenten Konstruktionen
Kuratiert von Susanne Sauter
K3 Project Space, Maagareal Zürich
Ausstellung vom 17. bis zum 24. März 2012
Teilnehmende Künstler*Innen:
Bankleer: Karin Kasböck (D) und Christoph Leitner (D)
Muriel Baumgartner (CH)
Stefanie Brottrager (A)
Nina Fischer (D) und Maroan el Sani (D)
Joëlle Flumet (CH)
Christoph Oertli (CH)
Navid Tschopp (CH)
Irene Weingartner (CH)
Ausstellungsrückblick
Die Ausstellung beschäftigte sich mit aktuellen städtebaulichen und sozialen Veränderungen rund um den Ausstellungsraum (Maag Areal Zürich). Angesichts der massiven Bautätigkeiten in Zürich West war und ist die Auseinandersetzung mit der Thematik der Gentrifizierung direkt vor Ort von dringendem Interesse. Diese Ausstellung war auch ein Teil des Offspace-Programms von Art & the City.
Die Künstlerinnen und Künstler reagierten mit unterschiedlichen Ansätzen und formalen Mitteln auf die unmittelbaren Phänomene der Gentrifizierung. Durch Interventionen im öffentlichen Raum und über Miteinbeziehung der Mieter des Primetowers entstand eine Reihe ortsspezifischer Arbeiten. Es wurden jedoch auch bereits existierende Arbeiten gezeigt, die sich mit dem urbanen Raum und mit den komplexen Wirkungen architektonischer Ikonen auseinandersetzten. So die beiden Viedeoarbeiten von Christoph Oertli und von Nina Fischer und Maroan el Sani. Durch die Arbeiten, die sich mit der unmittelbaren Nachbarschaft auseinandersetzten, sind Debatten losgetreten worden und es sind Beziehungen mit den MieterInnen des Primetowers entstanden. Joëlle Flumets Schriftzug «Quality in everything we did», der an der Fassade unseres noch unrenovierten Fabrikgebäudes montiert wurde, ist ein Wortspiel mit dem Werbeslogan einer vor Ort ansässigen Firma. Durch die Formulierung in Vergangenheitsform und durch die Montage an einem anderen Ort wurde der Inhalt dekontextualisiert und erhielt vielseitige Deutungsmöglichkeiten. Trotz Bewilligung mussten wir aufgrund massiven Drucks das Werk vor Ausstellungsschluss demontieren.
Um so mehr haben wir uns über konstruktive Kontakte gefreut. Nachdem Irene Weingartner während zwei Wochen in einem Büro der Homburger Anwälte arbeiten durfte, entstand ein reger Austausch. Die Anwälte wurden in unsere Lokalitäten zum Kaffee eingeladen und haben so das Areal von einer anderen Perspektive kennen gelernt. Später durfte ich für eine Gruppe der Anwälte und für eine leitende Person der Deutschen Bank eine Privatführung machen. Es entstand ein angeregter Austausch. Auch die Aktion «Kleines Flugzeug aus dem Primetower» des Künstlers Christian Ratti, hat zu interessanten Verhandlungen und Kontakten geführt. In seiner Aktion hat er dem Publikum verschiedene Aspekte der Örtlichkeiten und ihrer Geschichte erläutert. Die Begegnungen mit den neuen NachbarInnen haben der Ausstellung eine einzigartige Dynamik verliehen.
Bankleer
Bankleer: Karin Kasböck, 1969 (D) und Christoph Leitner, 1968 (D)
Installationsansicht Videoloop 6.47min «Rage de passage», 2012
Muriel Baumgartner
«Ableger», Installation
MDF Platten, Ringmappen, Papier
2012
Steffanie Brottrager
Flugblätter «Wasabi», bei Passanten gesammelte Aussagen zur Quartiersentwicklung, 2012
Nina Fischer, und Maroan el Sani
«xoo — ex ovo omnia»
Videoinstallation 60 min 2006
Joëlle Flumet
«Quality in every thing we did», ortsspezifische Installation, 2012
Christoph Oertli
«The ground is moving», Videoprojektion, 10 min, 2010
Christian Ratti
«Kleines Flugzeug aus dem Primetower», Aktion, 2012
Navid Tschopp
Résitance / Renaissance, 2012
Wandzeitung, Interview
Irene Weingartner
Seismografische Aufzeichnungen, gezeichnet bei einem zehntägigen Aufenthalt in der Anwaltskanzlei Homburger im Prime Tower, 2012
Diese Ausstellung wurde durch die Unterstützung folgender Stiftungen und Institutionen ermöglicht:
Fonds cantonal d’art contemporain, Genève (FCAC)
Fonds d’art contemporain de la Ville de Genève (FMAC)
Arbeitsgruppe KiöR, Art and the City
Hamasil Stiftung Zürich
Pro Helvetia
Homburger